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2022

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag feiert sein zehnjähriges Bestehen

© Stanislav Milata

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien feierte am 13. Dezember auf dem Prager Moldau-Schiff »Grand Bohemia« sein zehnjähriges Bestehen. Die Jubiläumsveranstaltung wurde von Staatsministerin Katja Meier, dem tschechische Vize-Außenminister, Jaroslav Kürfürst, sowie der Leiterin des Prager Büros, Josefina Ofner, eröffnet.  Begrüßt werden konnten unter anderem der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, der Präsident des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Rößler oder Ministerpräsident a. D. Stanislaw Tillich.  

In ihrem Grußwort erläuterte Europaministerin Katja Meier, wie es dem kleinen Büro gelungen ist, auf beiden Seiten der Grenze Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und sich als feste Größe der deutsch-tschechischen Beziehungen in Prag zu etablieren.

»Das Verbindungsbüro ist ein wichtiges Instrument für die Europapolitik des Freistaates Sachsen geworden – für die Politik und alles, was die Menschen in Sachsen und Tschechien und oft genug weit darüber hinaus in Europa verbindet. Grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit ist Europapolitik für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort«, sagte sie. »Europa bedeutet auch, dass die Staaten über die Grenzen hinweg zusammenwachsen.«

Da Sachsen mit Tschechien auf das engste verbunden ist, befürwortet sie die Idee einer institutionellen Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Tschechien, die in einem deutsch-tschechischen grenzüberschreitenden Regionalrat münden könnte. Sie erinnerte daran, dass während der Corona-Krise im digitalen Raum ein Corona-Abstimmungskreis Deutschland-Sachsen-Bayern-Tschechien gegründet wurde, der schnelle Lösungen für den Grenzverkehr ermöglichte. »Solche Abstimmungsrunden bringen die bilateralen Beziehungen enorm voran«, so Meier. Zu den konkreten Vorhaben der nahen Zukunft zählte sie die zügige Realisierung der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke Dresden-Prag sowie die Unterstützung der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, für die die Intensivierung der gutnachbarschaftlichen Beziehungen ein besonderes Anliegen ist.

Vize-Außenminister Kurfürst unterstrich die außerordentlich regen Beziehungen zwischen Tschechien und Sachsen und merkte an, dass die Idee, das Jubiläum mit einer Schifffahrt auf der Moldau, die bei der mittelböhmischen Stadt Mělník in die Elbe mündet, zu verbinden, ein Symbol der engen Verbundenheit beider Staaten darstellt.

Frau Ofner erklärte mit Blick in die Zukunft, dass die Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien so gut sind wie nie zuvor, dies jedoch nicht bedeutet, dass sich das Verbindungsbüro auf seinen Lorbeeren ausruhen würde. »Für uns gibt es noch jede Menge zu tun, die guten Beziehungen wollen gehegt und gepflegt werden, aber auch neue Kooperationen in neuen Bereichen wollen begonnen werden«.

Wichtige Zusammenarbeit in Krisenzeiten – sächsische Tafeln und tschechische Lebensmittelbanken zu Austausch im Verbindungsbüro Prag

© Verbindungsbüro Prag

Vertreterinnen und Vertreter des Landesverbands Tafeln Sachsen e.V. sowie der tschechischen Föderation der Lebensmittelbanken kamen am 21.11. im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag zusammen, um sich über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten die sächsischen Tafeln sowie ihre Kolleginnen und Kollegen auf tschechischer Seite rege zusammen, diese Zusammenarbeit hat sich im Laufe der Corona- sowie der Ukraine- und der Energiekrise intensiviert und verstetigt. So bedienen die sächsischen Tafeln zum Teil auch tschechische Lebensmittelbanken und bedürftige Klienten nicht nur im unmittelbaren Grenzgebiet, sondern auch in der Hauptstadt Prag. Dadurch wird die Lebensmittelrettung in Sachsen effektiver gestaltet und den Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze maßgeblich geholfen. Bisher sind auf diese Weise über 120 Tonnen Lebensmittel aus Sachsen nach Prag und ins tschechische Grenzgebiet gelangt. Aber nicht nur das, regelmäßig tauschen sich die Tafeln und Lebensmittelbanken über ihr Know How aus und lernen voneinander.

© Verbindungsbüro Prag

Auf beiden Seiten haben diese Institutionen aber auch mit Problemen zu kämpfen. Neben einer steigenden Zahl von Bedürftigen, ist es der steigende Mangel an Freiwilligen, die für die Tafeln und die Lebensmittelbanken arbeiten. Auch über die Möglichkeiten, wie dieses Problem über die Grenzen hinweg bewältigt werden könnte,  tauschten sich beide Seiten im Verbindungsbüro Prag aus.

Treffen der Jüdischen Gemeinden Tschechiens uns Sachsens im Verbindungsbüro Prag

© Verbindungsbüro Prag

Am 16. November 2022 trafen sich Vertreter des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden mit Vertretern der Föderation Jüdischer Gemeinden der Tschechischen Republik im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag. Es handelte sich um eine Folgeveranstaltung einer Zeitreise durch die deutsch-tschechisch-jüdischen Beziehungen von 1938 bis 2020, die im März 2022 in den Räumlichkeiten des Verbindungsbüros stattfand und gleichzeitig um eine Auftaktveranstaltung der Zusammenarbeit zwischen den sächsischen und tschechischen Jüdischen Gemeinden. Unter der Leitung der Vorsitzenden des sächsischen Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden, Dr. Nora Goldenbogen und des ehemaligen Geschäftsführers der Föderation Jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik und amtierenden Direktors des Instituts der Theresienstädter Initiative, Dr. Tomáš Kraus, waren Vertreter der Jüdischen Gemeinden Dresden, Leipzig, Chemnitz und Görlitz sowie der Gemeinden Teplice, Karlsbad, Reichenberg und Prag im Verbindungsbüro zu Gast, um über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren. Teilnehmer war auch Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Staatsregierung des Freistaat Sachsen für das Jüdische Leben. Angesprochen wurden Probleme, mit welchen die jüdischen Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze zu kämpfen haben und die man gemeinsam über die Grenzen hinweg bewältigen könnte, thematisiert wurden auch konkrete Kooperationsmöglichkeiten insbesondere in den Bereichen Demographie, Jungenarbeit und Erinnerungskultur. Beide Seiten waren sich aufgrund der vielem Themen, die angesprochen wurden einig, dass schon bald ein weiteres Treffen folgen sollte, um konkrete Schritte der Zusammenarbeit zu planen. Nach den ersten Gesprächen im Verbindungsbüro besuchten die Verbände den Sitz der Föderation Jüdischer Gemeinden der Tschechischen Republik, die Pinkas Synagoge sowie den Jüdischen Friedhof des Jüdischen Viertels der Prager Altstadt.

Bridges over troubled water - sächsisch-tschechischer Kulturabend im Verbindungsbüro Prag

© Verbindungsbüro Prag

Gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren und der Roland Gräfe Stiftung – Stiftung für Kunst und Kultur veranstaltete das Verbindungsbüro Prag am 13. Oktober 2022 einen Kulturabend mit Lesung, Vernissage und Musik.

Zunächst las der in Dresden lebende Autor Michael G. Fritz aus seinem Roman „Ein bisschen wie Gott“. Der Schriftsteller verbrachte als Stipendiat des Prager Literaturhauses im Sommer 2022 zwei Monate in Prag, wo er viele neue Eindrücke gewinnen konnte. So werde sein neuer Roman zum Teil auch in Prag spielen, wie er in dem anschließenden Gespräch mit David Stecher, Leiter der Prager Literaturhauses, ankündigte. Schon seit 2007 vergibt das Prager Literaturhaus Stipendien an deutschsprachige Autoren, um den künstlerischen interkulturellen Dialog zu fördern. Das Verbindungsbüro stellt seit seinen Anfangstagen seine Räumlichkeiten zur Verfügung, um Lesungen der sächsischen Stipendiaten zu ermöglichen. Auf die enge erfolgreiche Kooperation beider Institutionen ging Frau Josefina Ofner, die Leiterin des Verbindungsbüros, bei ihrer Begrüßungsrede ein.

Der zweite Teil des Abends war der bildenden Kunst gewidmet. Unter Schirmherrschaft der gemeinnützigen Roland Gräfe Stiftung fand im Juni 2022 ein binationales Pleinair mit Studierenden der Akademie der Bildenden Künste Prag (AVU) und der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) in Prag statt. Drei Tage lang fingen die Künstlerinnen und Künstler Motive der Stadt unter dem Motto "Bridges over troubled water" ein. Roland Gräfe, Vorstand der Stiftung, erläuterte den zahlreich erschienenen Gästen, das Projekt habe das Ziel, Kunst als Instrument grenzüberschreitender Verständigung zu nutzen. Er freue sich, dass die Bilder nunmehr im Verbindungsbüro ausgestellt werden könnten.

Das Prager Josef Suk Quartet mit vier jung Streichmusikern umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Neben anderen präsentierten sie Partien aus Smetanas "Die Moldau" sowie eine konzertante Version des Titels "Bridge over troubled water" von Simon & Garfunkel.

Die künstlerischen Werke mit Prager Motiven sind noch bis Januar 2023 in den Räumen des Verbindungsbüros zu besichtigen. Voranmeldung ist erforderlich. 

Prager Literaturnacht 2022 auch im Verbindungsbüro Prag

© Verbindungsbüro Prag

In der Nacht des 21. September 2022 stand die Prager Kleinseite ganz im Zeichen der Literatur. An 17 ungewöhnlichen Orten dieses Prager Stadtteils lasen tschechische Schauspielerinnen und Schauspieler aus europäischen Romanen und Novellen. Auch das Sächsische Verbindungsbüro stellte seine Räumlichkeiten dem Literaturevent zur Verfügung und bot in diesem Jahr dem Werk des deutschen Autors und Journalisten Alexander Gorkow eine Bühne. Der Schauspieler Josef Trojan las aus dessen jüngstem Roman „Die Kinder hören Pink Floyd“: Aus der Perspektive eines zehnjährigen Jungen wird der Alltag der 1970er Jahre in einer westdeutschen Vorstadt, aber auch die großen Umwälzungen und Veränderungen dieser Zeit geschildert, begleitet vom Soundtrack der berühmten Band Pink Floyd.

Die  Prager Literaturnacht wird bereits zum 16. Mal veranstaltet. In Kooperation mit dem EUNIC Praha, zahlreichen Botschaften und dem Labyrint-Verlag wurde das Projekt von den tschechischen Zentren initiiert. Mittlerweile nehmen zahlreiche europäische und außereuropäische Städte auf vier Kontinenten an der Literaturnacht teil. In diesem Jahr stand das Event ganz im Zeichen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft.

Abgeordnete des Sächsischen Parlamentarischen Forums Mittel- und Osteuropa zu Gesprächen in Prag

© VB Prag

Am 15. und 16. September 2022 besuchten Abgeordnete des Sächsischen Landtages, die dem überparteilichen Parlamentarischen Forum Mittel- und Osteuropa angehören, darunter Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Staatsminister Sebastian Gemkow, die tschechische Hauptstadt. Ziel war es, nach der coronabedingten Pause den persönlichen Austausch mit den tschechischen Nachbarn durch Unterstützung des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag wiederaufzunehmen.

© VB Prag

Die Delegation führte Gespräche mit dem tschechischen Vize-Außenminister für Europaangelegenheiten, Herrn Jaroslav Kurfürst, mit der Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Markéta Pekarová Adamová, dem tschechischen Minister für Arbeit und Soziales und Vorsitzenden der KDU-ČSL, Marian Jurečka, dem Vize-Vorsitzenden des Ausschusses für Europaangelegenheiten, Dr. Petr Fifka, und dem Vize-Vorsitzenden des Auslandsausschusses, Petr Beitl. Im Senat wurde sie vom Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit, Pavel Fischer, empfangen. Hauptthemen der Gespräche waren die Energie- und Ukraine-Krise, die laufende tschechische EU-Ratspräsidentschaft sowie die grenzüberschreitende tschechisch-sächsische Zusammenarbeit.

Wissenschaftsminister Gemkow traf sich darüber hinaus zu Einzelgesprächen mit der tschechischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Helena Langšádlová, sowie der Vorsitzenden der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prof. Eva Zažímalová, um über eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien im Wissenschafts- und Forschungsbereich zu diskutieren.

"Spot on creative Saxony": Sommerfest im Verbindungsbüro Prag

© Stanislav Milata

Auch dieses Jahr öffnete das Lausitzer Seminar am 9. und 10. September wieder seine Tore anlässlich des Sommerfests des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Tschechien. Partner war erstmals keine sächsische Region, sondern "Kreatives Sachsen", das Sächsische Zentrum zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft. Unter dem Motto „Spot on creative Saxony“ präsentierte sich die Branche in Prag.

Die Ausstellerinnen und Aussteller unter der Federführung von Projektleiterin Josephine Hage wurden dem Motto mehr als gerecht. Unterschiedlichste Stände in dem in den sächsischen Farben gestalteten Innenhof ermöglichten einen Einblick in die Vielfältigkeit der sächsischen Kreativbranche. So stellte die Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg verschiedene Arbeitstechniken aus ihren Studiengängen vor und lud zum eigenen Handwerken ein. Julia Kluge und Eva Feuchter aus Leipzig fertigten auf Wunsch Illustrationen – in Form von kleinen Zeichnungen zum Mitnehmen oder temporären Tattoos auf der Haut. Beim Holzkombinat Chemnitz konnten Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Schneidebrettchen aus Holz bearbeiten, sodass man sie nach dem Abschleifen und Einölen mit nach Hause nehmen durfte. In den Innenräumen präsentierte sich weiter das Leipziger Projekt „Panorama Streetline“, das Straßenzüge ablichtet und mit einem Puzzle zum kreativen Neudenken von Städten anregte. Außerdem bestand die Möglichkeit, bei dem Stand der „Hammermühle Bautzen“ eigenen Senf herzustellen. Auch das Holz-Konstruktionsspiel für Kinder „Spinifex Cluster“ wurde vorgestellt.

Der zweite wichtige Partner beim diesjährigen Sommerfest war das Team um „Chemnitz25“. Chemnitz wird 2025 Europäische Kulturhauptstadt werden und sich unter dem Motto „C the unseen“ ganz Europa präsentieren. Neben allgemeinen Informationen konnte man vor allem das Institut für Ostmoderne mit ihrem Projekt Fritz51 erleben, durch das das in Vergessenheit geratene Gebäckstück „Chemnitzer Platte“ wiederbelebt werden soll.

Eröffnet wurde das diesjährige Sommerfest Freitagnachmittag vom sächsischen Staatssekretär Mathias Weilandt, der nicht nur auf das Motto des Festes einging, sondern auch die enge Verbundenheit zu Tschechien betonte. Dies griff auch Jan Fluxa, Vizeminister des tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung, in seinem Grußwort auf. Josefina Ofner, die Leiterin des Sächsischen Verbindungsbüros, und Josephine Hage rundeten die Eröffnung mit der Vorstellung der Maker ab.

Das gesamte Sommerfest wurde musikalisch von drei sächsischen Musikgruppen umrahmt: die Leipziger Singersongwriterin Janda, die Künstlerin Luise London mit ihrem Projekt „Broken Forest“ sowie das Duo Laura Valeria Graichen & Henrik Lehmann sorgten für eine angenehme Atmosphäre und konnten viele Prager und Auswärtige von einem Besuch des Sommerfestes überzeugen.

Tschechisch-sächsischer Literaturabend am Prager Moldau-Ufer

© Verbindungsbüro Prag

Gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus und dem Haus des Lesens der Prager Stadtbibliothek veranstaltete das Verbindungsbüro Prag am 27. Juni 2022 einen deutsch-tschechischen Literaturabend, der in der (A)VOID Floating Galery am Moldau-Ufer der Prager Neustadt stattfand. Der sächsische Schriftsteller und Laureat Utz Rachowski las aus seiner Erzählung "Der letzte Tag der Kindheit", die sich um den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei 1968 aus der Sicht eines Kindes rankt. Auf der tschechischen Seite stellte der Schriftsteller, Publizist und Gewinner des Magnesia Litera Preises (2008) Petr Placák sein aktuelles Buch "Škola od svatého Norberta" (Die Schule des Heiligen Norbert) vor. Beide Autoren standen in Konflikt mit den kommunistischen Regimen ihrer Länder. Rachowski wurde 1980 ausgebürgert und kehrte nach dem Mauerfall wieder in seine vogtländische Heimat zurück.

Großes Interesse am Sachsenstand, Tag der offenen Tür in der Deutschen Botschaft Prag

© Verbindungsbüro Prag

Am 28. Juni 2022 war es wieder soweit, die Deutsche Botschaft Prag öffnete im Rahmen ihres Tages der offenen Tür ihre Tore für die Öffentlichkeit. Bei gutem Wetter strömten in großer Zahl interessierte Bürger in die Botschaft, um sich das historische Palais Lobkowicz anzuschauen und mehr über Deutschland zu erfahren. Traditionell präsentieren sich bei dieser Gelegenheit ca. 40 in Prag vertretene Organisationen, die im Bereich der deutsch-tschechischen Beziehungen tätig sind. Auch der Freistaat Sachsen war mit einen Stand vertreten. Das Team des sächsischen Verbindungsbüros in Prag informierte hier nicht nur über sächsische Sehenswürdigkeiten und touristische Highlights. Besonderen Anklang fand ein kleines Quiz über Sachsen.

Chemnitz - Kulturhauptstadt Europas 2025 – Auch für Prag ein wichtiges Ereignis

© Verbindungsbüro Prag

Am 24. Juni 2022 besuchte eine Delegation aus Chemnitz das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag, um zum Thema Europäische Kulturhauptstadt 2025 Gespräche mit tschechischen Akteuren zu führen. Auch Vertreterinnen des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus nahmen teil. Gemeinsam mit dem Tschechischen Kulturministerium, dem Goethe-Institut Prag, dem Tschechischen Tourismusverband und  Prag-Tourismus wurden Strategien abgestimmt, wie im Rahmen des Projekts Kulturhauptstadt Europas 2025 – Chemnitz, eine grenzübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Tourismus und Kultur aufgebaut werden kann.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Kulturhauptstadt Chemnitz vielfältige Möglichkeiten bietet, um auch den Grenzraum mit Tschechien gemeinsam touristisch zu erschließen und dauerhaft zu vermarkten. Kulturell kann die Region nicht nur mit dem Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und seiner Industriegeschichte punkten und von beeindruckenden architektonischen und technischen Denkmalen Zeugnis geben.

Als nächste Schritte wurde vereinbart, regelmäßig Folgetreffen durchzuführen und ein gemeinsames Konzept für die konkreten Planungen für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 in Prag zu entwickeln.

Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht Prag

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Am 27. Juni 2022 besuchte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer die Hauptstadt der Tschechischen Republik, um Gespräche mit tschechischen Regierungsvertretern zu führen.

Es handelte sich um seinen ersten Besuch seit dem Regierungswechsel im Nachbarland. Ministerpräsident Michael Kretschmer traf sich mit Tschechiens Premierminister Petr Fiala, im Anschluss fanden zwei weitere Gespräche mit dem Minister für Arbeit und Soziales, Marian Jurečka, sowie der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovationen, Helena Langšádlová, im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien statt. Zum Abschluss seines Aufenthalts besuchte der Ministerpräsident die Beiratssitzung des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds.

Während der Gespräche wurden die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien auf allen Ebenen und in allen Bereichen hervorgehoben. Man lobte die tschechisch-sächsische Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Zustroms ukrainischer Geflüchteter und betonte die Bedeutung einer intensiven Zusammenarbeit im unmittelbaren tschechisch-sächsischen Grenzgebiet.

Explizit genannt wurde dabei auch das gemeinsame UNESCO-Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Weiteres vorrangiges Thema der Gespräche war der Ausbau der Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden-Prag und insbesondere der Ausbau des Erzgebirgstunnels. Ministerpräsident Kretschmer bezeichnete das gesamte Unterfangen als Generationenprojekt und Zukunftsinvestition, welche es auf beiden Seiten der Grenze gezielt voranzutreiben gilt und welche die Region noch enger zusammenwachsen lassen werden.

Beide Seiten sprachen sich für den Ausbau einer deutsch-tschechisch-polnischen Wissenschaftskonferenz im Drei-Länder-Eck aus. Gesprochen wurde auch über die anstehende tschechische EU-Ratspräsidentschaft sowie die Rohstoff- und Versorgungssicherheit Mitteleuropas im Zuge der Ukraine-Krise.

Prague Junior Note - Bester Musikernachwuchs in Prag geehrt – Einladung zum Auftritt in Brüssel

© SMJusDEG I Ofner

Am 12. Juni 2022 übergab die neue Leiterin des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Tschechien, Frau Josefina Ofner im Liechtenstein Palais in Prag den Jugendmusikpreis der Sächsischen Europaministerin Katja Meier an drei Gewinnerinnen und Gewinner des Klavierwettbewerbs »Prague Junior Note«. In diesem Jahr dürfen die Gewinner des Sächsischen Jugendmusikpreises nach Brüssel reisen: Im Rahmen eines Festaktes im Herbst werden die Preisträger Klára Gibišová, Denis Stefanov und Leon Koval vor einem europäischen Publikum ein Konzert geben und ihr Können und Talent präsentieren. Gleichzeitig haben sie Gelegenheit, die Hauptstadt Europas kennenzulernen.  

Der internationale Musikwettbewerb »Prague Junior Note« wird seit über 30 Jahren von der Akademie der musischen Künste in Prag organisiert und zeichnet jedes Jahr die besten jungen Klaviervirtuosen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren aus. Letztes Jahr wurden die jungen Musiker zu einem Auftritt im Rahmen der Konferenz der Europaministerinnen und -minister Deutschlands nach Chemnitz eingeladen. Der Preis ist ein hervorragendes Beispiel für die stetig wachsende sächsisch-tschechische Freundschaft im Bereich der kulturellen Zusammenarbeit.    

 

Konzert mit Staffelstabübergabe

© Stanislav Milata

Im Rahmen eines Konzerts mit der deutsch-tschechischen Sängerin Deborah Kahl alias Debbi fand am 24. Mai 2022 im sächsischen Verbindungsbüro in Prag eine Staffelstabübergabe statt. Herr Dr. David Michel wurde als Leiter des Verbindungsbüros offiziell durch Staatssekretär Mathias Weilandt verabschiedet und Frau Josefina Ofner als neue Leiterin vorgestellt.

David Michel war schon bei der Eröffnung des Verbindungsbüros 2012 mit dabei und übernahm 2017 die Leitung des Büros. Staatssekretär Weilandt verwies in seiner Rede auf das unermüdliche Engagement David Michels beim Aufbau der Kontakte zu den tschechischen Behörden und Institutionen sowie auf seinen Verdienst bei der Vertiefung und Verbesserung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien. Auch der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Kafka und der deutsche Botschafter in der Tschechischen Republik, Andras Künne unterstrichen Michels Einsatz in Prag.

David Michel hat die Leitung des Verbindungsbüros an Josefina Ofner übergeben, um die Leitung des Referats für internationale Beziehungen in der Sächsischen Staatskanzlei zu übernehmen.

Josefina Ofner hat ihre Kindheit in Prag und Deutschland verbracht, ist zweisprachig aufgewachsen und hat internationale Beziehungen an der Karlsuniversität Prag studiert. Die vergangenen 15 Jahre hat sie in der Deutschen Botschaft Prag gearbeitet und ist in Tschechien ausgezeichnet vernetzt.

In großer Zahl haben Partner und Freundinnen des Verbindungsbüros an der Feier teilgenommen, um sich persönlich von Dr. Michel zu verabschieden und Frau Ofner kennenzulernen.

Deutsche Europapolitik in Prag – die Ständige Arbeitsgruppe der EMK tagt im Sächsischen Verbindungsbüro

Für die Sitzung am 27. und 28. April 2022 hatte Sachsen als Vorsitzland der Konferenz der Europaministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der deutschen Länder (EMK) die Mitglieder der Ständigen Arbeitsgruppe in sein Verbindungsbüro nach Prag eingeladen.

Frau Josefina Ofner, die neue Leiterin des Verbindungsbüros begrüßte die Teilnehmer aus den Bundesländern und stellte die Arbeit des Büros vor. Als Gastredner konnte Jiří Šitler, Abteilungsleiter für Mitteleuropäische Staaten im Tschechischen Auslandsministerium, gewonnen werden. Er sprach über die Rolle Tschechiens in Europa und die Position des Landes im Ukraine-Krieg. Weitere Themen waren die deutsch-tschechischen Beziehungen. Im September 2021 hatte die EMK einen Beschluss zur deutsch-tschechischen Zusammenarbeit gefasst. In der anschließenden Diskussion kamen die Schwerpunktthemen der kommenden Ratspräsidentschaft Tschechiens zur Sprache.

Antrittsbesuch in Prag

© SMJusDEG | Daniel Meißner

Staatsministerin Katja Meier reiste am 31. März 2021 zum Antrittsbesuch bei der seit Dezember 2021 amtierenden tschechischen Regierung nach Prag. Getroffen hat sich die Justiz- und Europaministerin mit Europaminister Mikuláš Bek, mit Vize-Justizminister Richard Krpač, dem Minister für Legislative, Michal Šalomoun und mit dem Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib. Mit dem deutschen Botschafter in Prag, Andreas Künne, tauschte sie sich über die Lage vor Ort aus. Die Etablierung eines grenzüberschreitenden Regionalrats, Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, Green Deal und Rechtsstaatlichkeit waren unter anderem die Themen ihrer Gespräche.

Tschechien wird am 1. Juli 2022 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Bei Europaminister Mikuláš Bek informierte sie sich deswegen über die politischen Schwerpunkte unter tschechischem Vorsitz und die Konferenz zur Zukunft Europas. Außerdem tauschten sich die Europaministerin und ihr Amtskollege aus über die Folgen des Kriegs in der Ukraine und über Hilfsmöglichkeiten für Geflüchtete aus dem Land. Zur Sprache kamen ebenfalls die Beziehungen zu Russland und stark steigende Energiekosten.

© SMJusDEG | Daniel Meißner

Ein besonderes Anliegen der Europaministerin ist außerdem die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Die Europaministerin blickte deswegen zurück auf Entwicklungen der vergangenen Jahre und diskutierte mit ihren Kollegen über Gelungenes und über neue Ideen. Inzwischen wurde auf allen Ebenen ein großes, weitverzweigtes Netzwerk der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit aufgebaut, das auch die Zivilgesellschaft umfasst. Diese positiven Erfahrungen sollen exemplarisch stehen für die Bildung von Gremien zu anderen wesentlichen Fragen und Ideen der grenzüberschreitenden Kooperation. Beispielhaft nannte sie hier die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Regionalrats und dafür die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe.

Mit ihren Justizkollegen besprach die Staatsministerin das Thema Rechtsstaatlichkeit und informierte über die erste trinationale – deutsch-tschechisch-polnische – Rechtsstaatskonferenz. Zusätzlich ging es in den Gesprächen um Herausforderungen für den Strafvollzug durch die Corona-Pandemie und um den offenen Vollzug. Den Besuch rundete ein Mittagsessen mit dem Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib ab. Auch hier war die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine Thema, außerdem die Energiewende und europäische regionale Kooperation

Czech-German Hydrogen Day am 23. März 2022 in Prag

© Andrej Kostin

Die Premiere des tschechisch-deutschen Wasserstofftages in Prag konzentrierte sich auf neue Technologien, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die tschechische und deutsche Wasserstoffstrategie und Energiesicherheit im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Die Veranstaltung mit zahlreichen Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops organisierte das sächsische Verbindungsbüro in Prag gemeinsam mit der tschechischen Technologieplattform HYTEP, dem tschechischen Außenministerium und dem Ministerium für Industrie und Handel, der deutschen Botschaft sowie der Repräsentanz des Freistaates Bayern. Nach der Eröffnung der Konferenz durch den tschechischen Außenminister Jan Lipavský und den Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela hob auch Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Bedeutung der grenzüberschreitenden Projekte hervor und unterstrich insbesondere auch die Zusammenarbeit zwischen Sachsen, Tschechien und Bayern vor den über 200 Teilnehmern der Veranstaltung.

© Andrej Kostin

Im Rahmen des Abendempfanges in der Deutschen Botschaft sagte Europaministerin Katja Meier im Rahmen ihres übermittelten Grußwortes: »Der Freistaat Sachsen hat im Januar dieses Jahres seine Wasserstoffstrategie zur nachhaltigen Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft veröffentlich. Diese ambitionierte Strategie leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – sie bietet aus sächsischer Sicht auch das Potential die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik weiter auszubauen. In einer Welt, die auf erneuerbaren Energien basiert, ist Wasserstoff eine imaginäre Brücke zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Stabilität. Die Förderung der Wasserstoffwirtschaft auf lokaler Ebene muss jedoch Hand in Hand mit dem Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gehen. Gerade die aktuelle Situation zeigt uns, wie notwendig es ist, grenzüberschreitend an einem Strang zu ziehen. Das muss auch für den Bereich des Klimaschutzes gelten. Der Freistaat Sachsen begrüßt alle gemeinsamen Aktivitäten und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Tschechischen Republik.«

Vor kurzem haben die Tschechische Republik, Deutschland, Bayern und Sachsen ihre Wasserstoffstrategien vorgestellt. In diesen Strategien werden Prioritäten und künftige Maßnahmen zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien und -infrastrukturen umrissen, um den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft zu bewältigen. Die Tschechische Republik und Deutschland verfügen über eine ähnliche industrielle Infrastruktur, wobei der Automobilsektor eine wichtige Rolle spielt. Außerdem stehen beide Länder derzeit vor einer Umstellung ihrer Schwerindustrie und des Kohlebergbaus. Aus diesem Grund erkunden derzeit mehrere regionale Initiativen in beiden Ländern neue wirtschaftliche Potenziale durch den Aufbau einer Wasserstoffindustrie, zum Beispiel durch die Teilnahme an der EU-Initiative »Hydrogen Valleys«. Deutschland legt in seiner Strategie den Schwerpunkt auf die Erzeugung von Wasserstoff aus »grünen« Quellen. In der Tschechischen Republik könnten sowohl »grüne« Energie als auch Wasserstoff aus Kernenergiequellen eine entscheidende Rolle spielen. Beide Länder müssen ihre Produktion bald ausbauen und gleichzeitig Möglichkeiten für den Import von Wasserstoff schaffen. Es gibt also ein Potenzial für zahlreiche gemeinsame Projekte. Mögliche Synergien liegen insbesondere im Bereich des Wasserstofftransports und im Aufbau einer Versorgungsinfrastruktur, zum Beispiel über neue Pipelines oder bestehende Gasnetze.

Der Tschechisch-Deutsche Tag ist Teil der jährlich stattfindenden Tschechischen Wasserstofftage. Er dient der Bestandsaufnahme des bisher Erreichten und der Ermittlung von Bereichen von gemeinsamem Interesse. Vor allem soll er als Plattform für wichtige Interessengruppen und Unternehmen dienen, einschließlich einer separaten Matchmaking-Sitzung mit besonderem Schwerpunkt auf der grenzüberschreitenden Situation zwischen den beiden Nachbarländern.

Zeitreise durch die deutsch-tschechisch-jüdischen Beziehungen 1938- 2020

© Stanislav Milata

Referentinnen und Referenten sowie Gäste aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz, Polen und den USA begaben sich am 10. März 2022 in den Räumen des Sächsischen Verbindungsbüros im Prag auf eine Zeitreise durch die vergangenen ca. 80 Jahre. Darunter waren auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer jüdischen Glaubens. Einen Tag lang setzten sie sich mit einer Ära auseinander, die von großen Umwälzungen, Krieg, Unterdrückung und Vertreibung geprägt war. Der Fokus richtete sich auf die grenzübergreifenden Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland und insbesondere auf die Geschichte der Juden.

© Stanislav Milata

Zeitzeugen präsentierten ihre persönlichen Erfahrungen und Geschichten ihrer Familien, welche verschiedene Epochen vergegenwärtigten. Ihre Väter und Großväter kamen nach dem Krieg nach Tschechien zurück und mussten sich wenige Jahre später erneut ins Exil begeben, um der Verfolgung durch die kommunistischen Regime in der DDR und der ČSSR zu entgehen. Bewegend war zum Beispiel die Schilderung des Schriftstellers Utz Rachowski über seine Haftzeit in Bautzen.

Präsentiert wurde auch ein10-minütiger Animationsfilm "Nicht eingestiegen", dieser basierend auf den Erinnerungen von Frau Eva Benešová, einer tschechischen Jüdin, der kindgerecht von der abenteuerlichen Flucht einer jüdischen Familie mit zwei kleinen Kindern aus Prag in die Slowakei erzählt, wo die Familie überleben konnte.

Dr. Hans-Peter Hinrichsen, Gesandte der Deutschen Botschaft  © Stanislav Milata

Ergänzt wurden diese Erfahrungsberichte durch Beiträge über die politischen Entwicklungen der letzten Jahre. So zog der ehemalige Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland und Österreich, Herr Rudolf Jindrák, an Hand der Deutsch-Tschechischen Erklärung über die gegenseitigen Beziehungen und deren künftige Entwicklung vom 21. Januar 1997 Bilanz über die bilateralen Beziehungen der vergangenen 30 Jahre. In ihren Grußworten wiesen der Leiter des Verbindungsbüros, Dr. David Michel und auch der Gesandte der Deutschen Botschaft Prag, Dr. Hinrichsen, auf die Parallelen zu der aktuellen Situation in der Ukraine hin: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mache schmerzlich deutlich, dass sich die Geschichte wiederholt, wir uns nicht in ewiger Sicherheit wiegen können.

Trotz dieses Rückblicks in eine leidvolle Zeit war der Ausblick in die Zukunft optimistisch. Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben, brachte zum Ausdruck, dass die Schätze der jüdischen Kultur bewahrt und ihre musikalischen sowie künstlerischen Traditionen wiederbelebt werden müssten, damit sie wieder als selbstverständlicher Teil der europäischen Kultur wahrgenommen werden.

© Stanislav Milata
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